Wut, Ärger und Gelassenheit

Enttäuschte junge Frau hängt in einem gelben Ohrensessel. Sie ist mit einer Decke mit Kreismuster zugedeckt.

Hast du dich schon einmal gefragt, wie du auf andere wirkst? Wann du gut gelaunt bist und wann du dir selbst lieber nicht begegnen möchtest?

Wir alle haben solche und solche Phasen. Deine Stimmung beeinflusst, welche Wirkung du gegen aussen hast. Die gute Nachricht ist: Du kannst deine Stimmung und damit deine Wirkung beeinflussen.

Nachfolgend erhältst du Tipps, wie du deine Gedanken und damit deine Wirkung nach innen und aussen steuern und sogar langfristig verändern kannst. Sie kommen aus der Positiven Psychologie*, die seit vielen Jahren erfolgreich angewendet wird.

Im Gegensatz zur traditionellen negativgeprägten Psychologie befasst sich die Positive Psychologie mit den positiven Aspekten des Menschseins. Glück, Optimismus, Geborgenheit, Vertrauen, individuelle Stärken, Verzeihen (Vergebung) oder auch Solidarität behandelt.*

Tipps

Mit diesen Übungen kannst du deine Gedanken und deine Wirkung steuern:

Positive Haltung und Gelassenheit trainieren

Drei Dinge

  • Schreibe dir drei Dinge auf, die dich heute positiv gestimmt haben, an denen du dich gefreut hast oder die dir gut gelungen sind. Dies können einfache Dinge sein. Eine gute Tasse Kaffee, die du genossen hast, einen Vogel, den du beim Fliegen beobachtet hast, ein liebes Wort eines Mitmenschen, eine Arbeit, die du endlich erledigt hast oder eine Türe, die du für jemanden aufgehalten hast. Auch die Freude an deinem Zuhause oder an deinem Haustier können es sein, die dich in eine gute, wohlwollende Stimmung versetzt haben. 

Augen schliessen

  • Schliesse die Augen und versetze dich nochmals ganz in eine dieser Szenen. Lass die Bilder vor deinem geistigen Auge ablaufen. Spüre in deinem Körper, wo du dieses Gefühl am meisten fühlst. Ist es im Bauch, in der Brustgegend, beim Hals, in den Schultern. Fass diese Stelle an und spüre nach, ob da noch was kommt. Ein Duft, ein Ton, eine Musik. Verweile in diesem Zustand und geniesse ihn bewusst.
  • Frag dich nach dieser Übung, ob du dir in dieser Stimmung gerne begegnen würdest. Diese Übung kannst du beliebig wiederholen, vertiefen und verfeinern und nach Bedarf anwenden**.

Haltung

  • Vor wichtigen Ereignissen bringt dich diese Übung in eine gute, sichere Haltung. Dein Gegenüber nimmt dich positiv und gelassen war.
Umgang mit Wut und Ärger

Gefühle sind wichtig und sollten nicht unterdrückt werden. Sehr wohl dürfen die (negativen) Gefühle aber analysiert und kanalisiert werden. Dies kann dir mit folgenden drei Übungen gut gelingen:

Übung 1

  • Wenn in dir Wut oder Ärger aufkommt, atme durch, werde ruhig und lass dir Zeit für die Reaktion. In den seltensten Fällen ist die Situation, in der du gerade bist, ein Wettlauf gegen die Zeit.

Übung 2

  • Schau dir die Situation bewusst aus Distanz an. Stell dir zum Beispiel vor, du schaust aus dem Helikopter auf das Geschehen. Damit verschaffst du dir Zeit und Raum und das Ganze erscheint in einem anderen Licht. Wenn du im Helikopter sitzt, hast du auch die Möglichkeit nach vorne zu schauen auf das, was du erreichen willst.

Übung 3

  • Du kannst dich auch fragen, was du mit dem Gefühl «Ärger» beziehungsweise «Wut» in dir auslöst und ob es sich lohnt, in diese Spirale einzusteigen.
Was mich in schwierigen Situationen stark macht:
  • Sei in schwierigen Situationen zuerst einmal bewusst ruhig. Es ist kein Wettkampf.
  • Bediene dich deinem persönlichen Sinnbild, wann immer du es brauchst. Es stärkt dich und macht dich gelassen.
  • Trainiere dich in Dankbarkeit, indem du den Wert auch in kleinen Erfolgen siehst.
Nachweise

*Nachweis 1, Wikipedia:
Die «Positive Psychologie» wurde 1954 vom Psychologen Abraham Maslow erstmals verwendet und fand in den 1990er Jahren durch den Psychologen Martin Seligman breite Aufmerksamkeit. Im Gegensatz zur traditionellen negativgeprägten Psychologie befasst sich die Positive Psychologie mit den positiven Aspekten des Menschseins. Glück, Optimismus, Geborgenheit, Vertrauen, individuelle Stärken, Verzeihen (Vergebung) oder auch Solidarität behandelt.

**Verinnerlichen:
Wenn du diese Übung immer wieder machst, kann es sein, dass ein Bild sich so stark zeigt, dass daraus dein persönliches Sinnbild, eine persönliche Metapher entsteht, so dass du dieses Bild für dich «speicherst». Du kannst es auch malen, beschreiben usw., damit du es jederzeit hervorholen kannst, wann immer du es brauchst. Übrigens, dieses Bild darf sich natürlich auch verändern. Dein Unterbewusstsein arbeitet und verändert sich mit dir. So kannst du es wahrnehmen.